digitalXL Reisetagebuch

Im Monat April war unser digitalXL-Kollege Alex Durz auf einwöchiger Delegationsreise in Shenzhen unter der Schirmherrschaft der IHK Schwaben. Welche spannenden Eindrücke und Erfahrungen Alex dabei sammeln durfte, könnt ihr in seinem Reisetagebuch lesen.

China – Land der Möglichkeiten! Im Monat April war unser digitalXL-Kollege Alex Durz auf einwöchiger Delegationsreise in Shenzhen unter Schirmherrschaft der IHK Schwaben. Wie es dazu kam, welche Erfahrungen Alex gesammelt und welche Erkenntnisse und Learnings für die Zukunft des E-Commerce im Speziellen gewonnen hat, erfahrt ihr exklusiv in seinem Reisetagebuch Shenzhen.

Für den Zeitraum 14. bis 20. April 2024 hieß es Koffer packen! Unser Kollege Alex Durz, Head of Sales bei digitalXL, wurde die Ehre zuteil, als Mitglied einer 18-köpfigen Delegation der IHK Schwaben Shenzhen zu besuchen.

Im Technologie-Mekka Chinas wartete ein volles Programm mit zahlreichen Highlights wie einem Besuch des Weltmarktführers DJI für private und gewerbliche Drohnen, ein Gastspiel bei einem der größten E-Commerce/Online-Player der Welt Tencent, aber auch für Autoliebhaber war etwas geboten.

Besuche im NIO Flagship Store Shenzhen sowie beim größten E-Auto Produzenten BYD boten zudem nicht nur einen spannenden Blick in die technologische Zukunft rund um das Ökosystem Auto, auch Designliebhaber kamen auf ihre Kosten.

Nicht fehlen durfte zudem natürlich auch ein Besuch beim Technologie-Riesen Huawei, dessen Leistungsfähigkeit und Innovationskraft sowie unglaubliche Freundlichkeit für lange Zeit in positiver Erinnerung bleiben werden.

Eine Woche Shenzhen in Bildern: Die Diashow zur IHK-Reise

digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei DJI in Shenzhen.
Leistungsfähigkeit, der Innovationskraft, dem Potential und der unglaublichen Freundlichkeit!
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei Tencent in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei Tencent in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei NIO in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei NIO in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz auf dem Weg zu Huawei
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei Huawei in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei Huawei in Shenzhen.
digitalXL Head of Sales, Alex Durz, auf Delegationsreise der IHK Schwaben bei BYD in Shenzhen.

Kurz-Interview mit Alex Durz: Erwartungen, Erkenntnisse und Learnings

digitalXL: Alex, wie kam es zu der einwöchigen Delegationsreise?

Alex Durz (Head of Sales digitalXL): Ehrlich gesagt war das relativ unspektakulär: Es gab eine offizielle Ausschreibung der IHK Schwaben für Unternehmen aus der Region Bayerisch-Schwaben, dass man die Geschäftsführung der IHK begleiten könne und ich hab mich einfach angemeldet.

digitalXL: Warum fiel die Wahl gerade auf Shenzhen als Standort?

Alex: Viele bedeutende Technologiefirmen – wie beispielsweise BYD als größter E-Auto-Hersteller – haben ihren Sitz in Shenzhen.

digitalXL: Welche Erwartungen hattest Du im Vorfeld? Was hast Du Dir von der Reise erhofft?

Alex: Mich reizt Asien ungemein. Ich war schon drei mal dort. Im Unterschied zu den vorherigen Reisen, habe ich es diesmal im Vorfeld allerdings viel ruhiger angehen lassen. Ich dachte mir: ‘Ich setze mich in den Flieger und lasse mich überraschen.’ Getreu dem Motto: ‘Alles kann, nix muss!’ habe ich einfach die Einflüsse wirken lassen. Und so kam es dann auch.

digitalXL: Gibt es Neuerungen für den E-Commerce von denen Du berichten kannst? Zeichnen sich hier besondere Trends/Entwicklungen ab?

Alex: So wie es sich für mich darstellt, geht der Trend klar in die Richtung, dass man sich immer mehr in Öko-Systemen bewegt und darin gelebt wird. Bestes Beispiel hierfür sind Anbieter wie Tencent (WeChat), die bestrebt sind, Dienstleistungen wie Payment, Chat und Search Engine unter einem Dach zu bündeln und zu managen. Der Nutzer geht somit nicht mehr aus dem Öko-System heraus, sondern löst alles innerhalb dessen. Wenn man genau überlegt, ist diese Entwicklung aber nicht china-spezifisch, sondern wird auch von US-Unternehmen wie Meta oder Amazon mehr und mehr gelebt. Die Zukunft wird also zunehmend Abhängigkeiten dieser Art mit sich bringen. Wir sollten uns allerdings nicht dagegen sperren, sondern Chancen suchen und versuchen, diese gewinnbringend zu nutzen.

“We don‘t need a CRM – we only need a WeChat group!”
(Yitian Lu, Senior Solution Architect, Tencent Smart Retail Shenzhen)

E-Commerce im Wandel

digitalXL: Gibt es neue Technologien, die Dich Dich besonders beeindruckt haben?

Alex: Die Bar-Zahlung wird immer mehr abgeschafft. Sie existiert praktisch nicht mehr. Von der Reiseleitung wurde uns deshalb vor der Reise dringend empfohlen, dass wir uns Dienste wie WeChat oder Alipay als Zahlungsmethode einrichten. Auch das Thema autonomes Fahren ist inzwischen dort serienreif. Beeindruckend war zudem, wieviel Geld in Forschung und Entwicklung sowie Personenstärke investiert wird.

digitalXL: Was kannst Du KMU’s nach Deiner Reise und den Erfahrungen in Bezug auf E-Commerce empfehlen?

Alex: Es geht nicht mehr ohne China. Bei dem Szenario Einkauf in China und Verkauf in Deutschland müssen deutsche Unternehmen meiner Meinung nach ihren Mehrwert finden. Wenn wir es nicht verstehen, diesen Mehrwert anzubieten, werden wir vom chinesischen Markt überschwemmt. Das sehen wir jetzt schon bei Temu Shopping und Shein.

Vom “China speed” lernen

digitalXL: Ganz generell: Was wird Dir von der Reise besonders in Erinnerung bleiben? Nimmst Du spezielle Learnings mit?

Alex: Die chinesische Gastfreundschaft ist bemerkenswert und wird mir positiv in Erinnerung bleiben. Sie wissen aber auch, warum sie uns brauchen. Deutschland ist ein wichtiger Partner für China. Wir dürfen diese Entwicklung nicht auf Dauer verspielen und uns nur auf die USA als Handelspartner konzentrieren. Beide sind wichtig und wissen, was sie von uns wollen, aber auch haben.

digitalXL: Apropos “Learnings”: In China trifft der Staat wie ein großes Startup auf – was können wir hier lernen?

Alex: Die Kultur des “Try and Error”-Prinzips muss mehr gelebt werden. Wir müssen Startup-Kultur anders leben und nicht in deutscher Gründlichkeit sterben. In China investiert der Staat in Unternehmen wie in Start-ups – zehn Invests, zwei davon entwickeln sich gewinnbringend. Das ist meiner Meinung nach der richtige Weg.

digitalXL: Stichwort “China Speed”: Warum sind chinesische Unternehmen verglichen mit deutschen Deiner Meinung nach so viel schneller?

Alex: Wir können von dem “China Speed” nur lernen. Wir brauchen und können das auch. Wir müssen mit weniger deutscher “Bedenkenträgertum” agieren und stattdessen mehr wagen. Dafür müssen aus meiner Sicht der Staat oder andere Institutionen den Rahmen schaffen. Ein Kulturwandel muss eingeläutet werden. An Ideen und technologischem Know-how mangelt es uns in Deutschland nicht, aber bis wir wirklich zur Umsetzung kommen, ist uns die Konkurrenz längst voraus.

digitalXL: Abschließend: Würdest Du wieder an so einer Delegationsreise wie der von der IHK teilnehmen? 

Alex: Jederzeit sehr gerne wieder! Ich freue mich auf die Ideen für die nächste Reise.

digitalXL: Alex, vielen Dank für das Gespräch.